Die Bauteile

Der Grundriss

Der Grundriss nach einer Skizze des Bauinspektors Carl Krauß von 1908 zeigt sehr schön die Einteilung der Burganlage. Die Luftaufnahme zeigt uns die aktuell noch vorhandene Bausubstanz.

  • Die Abbildung aus der Zeit vor 1938 zeigt die Schildmauer in noch annähernd ursprünglicher Höhe. 1938 wurde sie aus Sicherheitsgründen um ca. 6 m abgetragen.

  • Die Abbildung um 1960 zeigt die Schildmauer im damals noch vorhandenen Bestand.

  • Die Abbildung um 2019 zeigt uns den Restbestand der Schildmauer, die 1988 zum größten Teil eingestürzt war.

  • Der ursprüngliche Blick von der Schildmauer ins südliche Gammelsbachtal.

Der Palas

Die Bezeichnung Palas bezeichnet den Bereich der „Ritterwohnung“, in welchem sich auch der Rittersaal, als Empfangs- und Festsaal befand. Wie sich das auf Freienstein verhielt, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Im westlichen Teil des Palas sind noch gut erkennbare Reste eines großen Rauchabzuges vorhanden, weshalb der Bereich auch als Küchenbau benannt wird. Über dem Eingang desselben befand sich früher das Erbacher Wappen, das später in die Schildmauer eingesetzt wurde.

Der Kapellenbau

Der Kapellenbau trägt seinen Namen vermutlich vom in die Nordseite eingelassenen Spitzbogenfenster, wie es auch in Kapellen Verwendung fand. Ob die Burgkapelle sich tatsächlich dort befunden hatte, ist nicht gesichert. Dass es auf Freienstein eine Kapelle gab, belegen Schriften von 1457 und 1521. Jedenfalls dürfte es sich bei dem Kapellenbau um eines der ältesten Bauteile der Burg handeln.

Der innere und der äußere Zwinger

Der innere Zwingerbereich umschloss die Kernburg von allen Seiten relativ eng. Von ihm sind heute nur noch Restmauern erhalten.

Der äußere Zwinger mit seinen drei Türmen wurde Richtung Talseite vorgelagert und stellt für die Verteidigung in diesem Bereich eine erhebliche Verbesserung dar. Er wurde vermutlich zu Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet, als Feuerwaffen bereits neue Verteidigungskonzepte erforderlich machten.

Der Halsgraben

Hier handelt es sich um den Burggraben, der zwischen der Verteidigungsanlage und dem hangseitig ansteigenden Gelände des Weckberges angelegt wurde. Der hochgelegene und weiter ansteigende Bergrücken bot einem Angreifer die besten Möglichkeiten um auf die Burganlage einzuwirken. Daher wurde der tiefe Halsgraben angelegt, hinter dem sich dann noch die mächtige Schildmauer erhob. Somit war die Kernburg für den Beschuss von der Hangseite aus abgedeckt.

Das Baierhaus

Das Einhaus Baier wurde im Jahre 1799 auf einem, der Burg nördlich vorgelagerten, kleinen Plateau erbaut. Zu diesem Zeitpunkt war die Anlage bereits zur Ruine geworden. Von dem Haus sind heute keine erkennbaren Reste mehr vorhanden. Sein Einsturz erfolgte im Jahre 1967.